Tradition und Geschichte

Die älteste urkundliche Erwähnung 1389

Die älteste urkundliche Erwähnung des Krimmler Tauernhauses datiert aus dem Jahr 1389. Die Einrichtung dieser Raststation auf dem seit alters her für den Regionalverkehr begangenen Weg über den Krimmler Tauern besteht wohl schon wesentlich länger. Säumer, die in der warmen Jahreszeit mit ihren Tragtieren Wein und Brandwein aus dem Süden importierten und dort Salz als Gegenfracht feilboten, aber auch wandernde Handwerker und Bauern benützten den schwierigen Weg über den Krimmler Tauern als Nord-Süd Verbindung über die Alpen. 

In der frühen Neuzeit

Aufgrund der zu dieser Zeit relativ starken Verkehrsfrequenz wurde der Tauernweg von der Landeshoheit im 16. Jahrhundert noch ausgebaut. Die Besitzer des Tauernhauses waren verpflichtet, den Tauernweg zu beaufsichtigen und die Reisenden zu betreuen. Dafür erhielten sie von der landesherrlichen Obrigkeit ein Getreidedeputat. 

Station für Bergsteiger und Sommerfrischler im aufkommenden Alpintourismus

Im 19. Jahrhundert hatte das Saumwesen an Bedeutung eingebüßt. So wurde es auch um das Tauernhaus etwas ruhiger. Dies änderte sich, als die Zeit des Alpintourismus anbrach, und bergbegeisterte Wanderer ins Krimmler Tauernhaus führte, um die Schönheit der Krimmler Wasserfälle und des Krimmler Achentales zu bewundern. Als das Tauernhaus 1906 an Simon Geisler, den Urgroßvater des jetzigen Eigentümers ging, begann für die "alte Taferne in der Achen" eine neue Ära.

Simon Geisler und seine Nachkommen

Der Urgroßvater des heutigen Tauernhauswirtes Friedl Geisler baute das Haus mit enormen Fleiß zu einem prächtigen Einkehrhaus aus. Ein zusätzliches Obergeschoß bot übernachtenden Gästen mehr Platz und ein sorgfältiger Umbau im Erdgeschoß, bei dem die 600 Jahre alte Stube in vorausschauender Weise unangetastet blieb, verwandelte es in ein zeitgemäßes alpines Schutzhaus und Gasthaus. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges  modernisierte Simon Geisler das Tauernhaus durch die Errichtung eines Kleinkraftwerkes und durch die Installation einer Freileitung, mit der der Nationalratsabgeordnete jederzeit mit der Außenwelt telefonisch in Kontakt treten konnte.

Als nach dem Zweiten Weltkrieg rund 5000 verfolgte Juden aus Osteuropa illegal den Krimmler Tauern und die Grenze von Österrich nach Italien überquerten, um nach Eretz Israel zu gelangen, kümmerte sich die Wirtin Lisl Geisler um die Flüchtlinge, die sie aufopfernd mit dem Nötigsten, einer warmen Stube und einer Mahlzeit, versorgte.

Bis 1999 führten Adolf und Franziska Geisler die Gastwirtschaft. In ihrer fast 40-jährigen Periode als Wirtsleute des Krimmler Tauernhauses modernisierten und verbesserten Sie das Krimmler Tauernhaus stetig. In dieser Zeit wurde auch ein Fahrweg geschaffen, mit dem das Tauernhaus und die Almen des Krimmler Achentales besser erreicht werden konnten. Seit 1984 der Nationalpark Hohe Tauern errichtet worden ist, ist das Krimmler Tauernhaus der einzige Bauernhof auf Nationalparkgebiet.

1999 übernahmen Friedl und Gundi Geisler Haus und Hof. Mit Umsicht und Weitblick haben sie das Tauernhaus mit Rücksicht auf die besondere Landschaft, auf Natur- und Umweltschutz mit einem vorausschauenden Energiekonzept modernisiert. Das Schutzhaus selbst ist mit viel Gefühl ausgebaut worden und verbindet zeitgemäßen Komfort mit dem funktionalen Charakter einer Schutzhütte. Friedl und Gundi Geisler legen viel Wert auf eine reichhaltige Küche mit regionalen Spezialitäten, für die sie zu einem Gutteil Milch- und Fleischprodukte aus der eigenen Landwirtschaft verwenden.

Mit Traditionsbewusstsein und Stolz pflegen sie gemeinsam mit der nachfolgenden jungen Generation das Krimmler Tauernhaus als geschichtsträchtiges Schmuckstück im Krimmler Achental, das Gästen, Bergwanderern, Bergsteigern und Tourengehern im Sommer wie im Winter mit ehrlich gemeinter Gastfreundschaft Tür und Tore öffnet.

Nationalrat Simon Geislers Tauernhaus 1913

Die Besitzer der "alten Taferne in der Achen", des heutigen Krimmler Tauernhauses

  • 1389 Albert(us) Martin(us)
  • 1437 Georg Selhofer
  • Hans Tuesl
  • Christina Tuesl mit Ehemann Andreas
  • 1498 Peter Wiser
  • Christofforus Wiser
  • Georg(ius) Klainartzpacher
  • 1537 Michl Winkler
  • 1556 Catharina Winkler mit Ehemann Veit Geyßler
  • 1606 Matheus Geyßler
  • 1620 Adam Geisler mit Ehefrau Maria Waldnerin
  • 1661 Ruepp Geißler mit Ehefrau Gertraud Waldnerin
  • 1675 Jakob Geisler, sein Bruder; Die Familie Geisler besaß 1655 auch das Gut Mühlegg und verkaufte 1677 ihren Besitz an Thomas Hollaus.
  • 1677 Thomas Hollaus
  • 1686 Leonhard Hollaus, er verkaufte 1712 das Mühlegglehen und die Mühleggalm.
  • 1717 Hans Hollaus
  • 1768 Maria Hollaus mit 1. Ehemann Lorenz Lerch
  • 1792 Maria Hollaus mit 2. Ehemann Vinzenz Hofer
  • 1817 Vinzenz Hofer I.
  • 1852 Vinzenz Hofer II.
  • 1888 Vinzenz Hofer III.
  • 1906 Bei der Anlegung des Grundbuches wurde aus Teilen des Diesselhofes der neue Grundbuchskörper Krimmler Tauernhaus in Oberkrimml gebildet. 
    Simon Geisler erwarb das Tauernhaus am 13. Jänner 1906.
  • 1931 Friedrich Geisler, Sohn des Simon und der Theresia Geisler, und seine Frau Elisabeth, geb. Unterwurzacher.
  • 1943 Elisabeth Geisler - Friedrich Geisler verunglückte am 23.3. 1943 tödlich. Elisabeth Geisler heiratete 1946 den Skilehrer Rupert Scharfetter.
  • 1961 übernahm Adolf Geisler, Sohn von Friedrich und Elisabeth Geisler, das Tauernhaus. Tauernhauswirtin war Franziska Geisler, geb. Steiner.
  • 1999 Am 1. Jänner 1999 wurde das Tauernhaus Friedl Geisler, Sohn von Adolf und Franziska, übergeben. Tauernhauswirtin ist jetzt Gundi Geisler, geb. Heim.
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